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STIMMAKTIVIERUNG

die unverschämte Leichtigkeit des Singens

  • AutorenbildWalter von Bülow

die Frage nach der Stütze - was hat die Aktivierung der Stimme damit zu tun?

Ich zitiere in der Folge öfter aus meinem Buch SiNG!


Meine grundlegende Philosophie der „Aktivierten Stimme“ leitet sich aus ein paar einfachen Erkenntnissen ab:


1. Je einfacher und klarer die Vorstellungen sind, die Sänger von den Vorgängen in ihrem Körper beim Singen haben, desto effektiver können sie ihren Gesang und ihr Stimmtraining gestalten. Dasselbe gilt für alle, die an und mit Sängern arbeiten. Daraus folgt für mich als Stimmbildner die genauso simple wie schwer umzusetzende Forderung, im Wirrwarr der Mythen Ordnung zu schaffen und den Interessierten und Wissensdurstigen die Stimme als ein ganz und gar menschliches Organ aus Fleisch und Blut vorzustellen.


2. Eine der schwierigen Aufgaben für Sänger aller Stilistiken und ihre Trainer ist die Herstellung und Verfeinerung der Mischung. Also der Fähigkeit, die beiden Funktionen der Stimme – die Vollschwingung der Stimmlippenmuskeln und die Randschwingung der Schleimhaut auf den Stimmlippen – gleichzeitig zu erhalten und den Anteil der schwingenden Muskelmasse in den Stimmlippen fliessend zu variieren. Hier zeigt sich als grundlegendes Hindernis in der Umsetzung bei sehr vielen Sängern eine Unausgewogenheit in der Vitalität, Geschmeidigkeit und Kraft der äusseren und inneren Kehlkopfmuskulatur. Eine von beiden Parteien ist meist stärker und besser inerviert (mit Nerven durchsetzt)und drängt die Einflußnahme der Gegenspieler in den Hintergrund.

Daraus folgen die allseits berühmten Übergangsschwierigkeiten, Registerwechsel oder gar Brüche, Singen mit „verschiedenen Stimmen“, frühzeitiges Abgesungensein, Heiserkeit nach Proben, unzureichende Mischungsmöglichkeiten, mangelnde Strahlkraft der Stimme verspannte Höhe oder klanglose Tiefe.


3. Die andere große Schwierigkeit taucht immer wieder bei der Herstellung der Stütze auf, was ganz einfach daran liegen kann, dass Legionen von Sänger-Anfängern dazu angehalten werden, mit einem Druck vom Körper gegen die Stimme zu arbeiten, der sehr gut trainierten und ganz ausgewachsenen Stimmen vorbehalten sein sollte. Subtiler betrachtet liegen solche krampfhaften Versuche, etwas mit

der Stimme zu erreichen, wohl auch an unser aller Haltung des Machen-Müssens, des ewigen „Ich-Will“, auf das wir vorzüglich geeicht zu sein scheinen.


Kurz:

Sänger handeln oft in dem Glauben, die Stimme anblasen zu müssen wie eine Flöte oder ein Saxophon, und aus dem Bedürfnis, aktiv etwas zu tun, wo vor allem etwas zu lassen ist: nämlich das Ausatmen und das Wollen-Müssen.


Wir arbeiten immer vom Wollen- Müssen zum Lassen-Mögen!

Ich biete an dieser Stelle mein Konzept der aktivierten Stimme als Hilfe an: Einfache Übungen, die uns gezielt zu besserer Inervierung und bewusst geführtem Training bringen.


Übungen, die speziell den Antagonismus der inneren Muskulatur des Kehlkopfes einerseits und der äusseren andererseits ausarbeiten helfen.


Übungen, die zu der angestrebten Ausgewogenheit der Kräfteverhältnisse im Bewegungsapparat der Stimme führen.


Übungen, die uns die optimale Führung unserer Stimme in einer neuen Balance ermöglichen.



... das Buch SiNG! kannst du auf meiner Website bestellen


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